News > Kai Darmstädter: Alle müssen in einem Boot sein



Mit Kai Darmstädter ist das Leitungsteam der Hessenwaldschule wieder komplett. Er ist der neue stellvertretende Schulleiter. Foto Roland Lörzer

Weiterstadt (Lör) Freundlich, korrekt, sachlich, ruhig, aufmerksam und entgegenkommend – Kai Darmstädter hatte durch seinen Ausbilder Jörg Muscheid schon während seines Referendariats Kontakt mit der Hessenwaldschule. Jetzt steht er als stellvertretender Schulleiter zusammen mit Schulleiter Markus Bürger an deren Spitze. Seine Laufbahn ist außergewöhnlich, seine Erfahrungen wichtig für die Weiterentwicklung. Kai Darmstädter: „Alle müssen im Boot sein, dann gelingt Schule.“

Der 51-jährige hat nicht nur als Lehrer Kontakt mit dem Nachwuchs. Zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Alter von sieben und zehn Jahren lebt er in Alsbach an der Bergstraße. Die Sportarten, die er betreibt, sprechen für seine Naturverbundenheit. Häufig ist er mit dem Mountainbike unterwegs, im Winter geht er gerne zum Skifahren in die Dolomiten. Überhaupt macht er Urlaub am liebsten in Italien – in der Toskana, in Kalabrien und Apulien beispielsweise.

„Ich brauche Veränderung und glaube, dass es sehr wichtig ist, damit man nicht in einen Trott kommt, der einen verharren lässt“, bringt er den Antrieb für seine besondere Laufbahn auf den Punkt. Das Referendariat absolvierte Kai Darmstädter an der Mornewegschule in Darmstadt. Dort blieb er acht Jahre. Dann zog es ihn auf die andere Seite der Welt – nach Australien. An der German International School in Sydney arbeitete Kai Darmstädter achteinhalb Jahre. Während dieser Zeit hat er geheiratet und hier wurde sein Sohn geboren. „Wir haben am Meer gewohnt, es war sensationell und wir hatten eine glückliche Zeit“, erinnert er sich.

In Australien sei er reif geworden. Umgang mit Menschen, Gesprächskultur, Kompromissbereitschaft und Problematiken auf die Sachebene bringen – all das sind Stichworte, die ihm dazu einfallen. Gemäß seinem Wahlspruch, dann zu gehen, wenn es am schönsten ist, bereitete er seine Rückkehr nach Deutschland vor. „Australien kann schon auch mal langweilig werden“, erklärt der neue stellvertretende Schulleiter der Hessenwaldschule. Der 20. Nationalpark unterscheide sich kaum von den anderen 19 davor. Und die Schulgebühren seien hoch. Kurz nach der Übersiedelung wurde seine Tochter geboren.

Angeregt von seinen beiden damaligen Schulleitern in Sydney, begleitet von der damaligen Schulamtsleiterin Dr. Marion Steudel, übernahm Kai Darmstädter das Amt des stellvertretenden Schulleiters an der Georg-Christoph-Lichtenbergschule in Ober Ramstadt, einer integrierten Gesamtschule. Während er an der Mornewegschule einen Schüleraustausch aufgebaut hatte, legte er in Ober Ramstadt den Schwerpunkt auf die Schulentwicklung und die Organisation. An der Heinrich-Böll-Schule in Nieder Roden standen die digitalen Medien im Zentrum seiner Bemühungen. Auf diesem Feld bietet die Hessenwaldschule geradezu ideale Voraussetzungen.

Pädagogisch wichtig ist Kai Darmstädter, die Schüler im Auge zu behalten und sich um sie zu kümmern. In Australien unterrichtete er Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten in einer Klasse – ein Konzept, das der integrierten Gesamtschule nahekommt. Die Kinder, die man an einer integrierten Gesamtschule in der fünften Klasse unterrichte, habe man auch noch in der zehnten. „Wir wollen die Kinder halten“, sagt Kai Darmstädter. Diese Haltung könne man an jeder Schulform haben.



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