Mit Leonardo für's Leben lernen



Weiterstadt/Darmstadt    Ein halbes Jahr im Ausland, neue Kulturen entdecken, neue Sprachen erlernen, neue Freunde finden und dazu noch eine Berufsausbildung absolvieren - das lockte Hessenwaldschüler des neunten Jahrgangs auf Initiative von Spanisch-Fachleiterin Celia Cid nach Darmstadt in die Friedrich-List-Schule, um dort mehr Informationen zum sogenannten Leonardo-Projekt zu sammeln und alle offenen Fragen zu klären.
"LEONARDO DA VINCI ist das Programm der Europäischen Union für die Zusammenarbeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Es ist benannt nach dem italienischen Universalgenie der Renaissance. Das Programm unterstützt und ergänzt die Berufsbildungspolitik der teilnehmenden Staaten. Dazu wird die Europäische Union bis 2013 ein Gesamtbudget von 1.725 Millionen Euro zur Verfügung stellen", ist auf der Homepage des Bildungsprogramms zu lesen. So solle die Anzahl an Praxisaufenthalten in Betrieben und Berufsbildungseinrichtungen in einem anderen europäischen Land bis 2013 auf mindestens 80.000 pro Jahr erhöht werden.
Zuerst haben zwei Schüler der List-Schule eine Powerpointpräsentation vorgetragen, in der es um die Grundinformationen des Projektes ging. Die Interessierten können nach Irland (Cork/Dublin), Schottland (Edinburgh), Frankreich (Toulouse) und Spanien (San Sebastian) fliegen. Die Dauer der Praktika beträgt zwischen 16 und 26 Wochen. Vor dem eigentlichen Praktikum findet ein Sprachkurs von drei bis vier Wochen im Zielland statt. Die Praktika gehen in Bereichen über die Bühne, die der beruflichen Ausbildung der Teilnehmer entsprechen.
Zielsetzung des Programms ist es, die grenzübergreifende berufliche Bildung zu fördern. Dazu soll Interessierten, die sich in der Berufsausbildung befinden oder diese gerade hinter sich gebracht haben, ermöglicht werden, ihre Kenntnisse durch einen Auslandsaufenthalt zu vertiefen.
Teilnehmen können Ausbilder und Auszubildene ab 18 Jahre, die an berufsbildenden Einrichtungen und in Unternehmen tätig sind, Auszubildende, die sich in der Erstausbildung für einen berufsqualifizierenden Abschluss befinden, Studierende, sofern ihre Studienordnung ein Betriebspraktikum vorsieht und junge Arbeitnehmer, die gerade eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben (bis ein Jahr nach dem Abschluss). Statt abgeschlossener Ausbildung reichen auch zwei Jahre Berufserfahrung.
Gefördert werden grenzüberschreitende Projekte, die den Austausch von Ausbildern, Azubis, Studierenden und jungen Arbeitnehmern (bzw. jungen Arbeitslosen) zum Zweck der Berufsbildung organisieren. Es geht also um Praktika bzw. berufliche Ausbildungen bei Unternehmen oder Bildungsinstitutionen im weitesten Sinne.
Anschließend konnten wir uns einer der vier Gruppen zuteilen, in jedem Raum waren sechs Schüler, die gerade aus ihrem Wunschland kamen. Sie erzählten uns ihre Erlebnisse. Vom Wetter bis zu den Aktivitäten oder den nötigen Finanzmitteln wurden alle Fragen geklärt.
Jetzt haben es nicht nur die interessierten Hessenwaldschüler in der Hand, ihre Zukunft mit dem Leonardo-da-Vinci-Projekt zu planen und mit dessen Hilfe Erfahrungen im Ausland zu sammeln.

Geschrieben von Selina Brand und Christoph Werkmann (G 9b)

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