Rückkehr zu G9 sichert optimale Bildungschancen



Daumen hoch: Die Rückkehr zu G9 gibt den künftigen Hessenwaldschülern mehr Zeit und sorgt für mehr Durchlässigkeit zwischen den Schulzweigen. Foto Roland Lörzer
Weiterstadt (Lör) Auf zu neuen Ufern: Abriss, Neubau, Weiterentwicklung – an der Hessenwaldschule stellen Schulleiterin Ute Simon-Nadler, ihr Stellvertreter Andreas Rech und das Kollegium die Weichen neu. Bereits zum kommenden Schuljahr 2014/2015 ist der Gymnasialzweig betroffen. Gegenwärtig arbeiten Lehrer und Schüler noch nach dem G 8-Konzept, ab September 2014 kehrt die Schule zu G 9 zurück. Das gibt den Schülern nicht nur ein Jahr mehr Zeit, es sorgt auch dafür, dass die Schule durchlässiger wird. Konkret: Es wird Haupt- und Realschülern länger möglich sein, in den Gymnasialzweig zu wechseln.

Ziel des Lehrens und Lernens an der Hessenwaldschule ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler optimal gefördert wird. „Der Bildungsweg soll möglichst lange offen gehalten werden“, so Rektorin Petra Stiller in dem von ihr erarbeiteten Konzept.
Durch den Wechsel zu G 9 sollen die Schüler entspannter lernen, sich stärker kreativ entwickeln können, ganzheitlich gefördert und gefordert werden, intensiver auf den Übergang in die Oberstufe einer weiterführenden Schule oder eine Berufsausbildung vorbereitet werden, mehr vom AG-Angebot der angestrebten Ganztagsschule profitieren, noch stärker kompetenzorientiert und differenziert unterrichtet werden, ein stärkeres soziales Lernen erfahren, im eigenverantwortlichen Lernen gestärkt werden, mehr Erfahrungen im Rahmen von Schüleraustauschfahrten sammeln und sich stärker in die Zusammenarbeit mit den Partnerschulen im Ausland einbringen können.
Durch die Rückkehr zu G 9 werden auch die Eltern von schulischen Angelegenheiten entlastet“, so Stiller. Die Schüler, die die Hessenwaldschule nach der zehnten gymnasialen Klasse verlassen, haben ein angemesseneres Alter, um eine Berufsausbildung aufzunehmen oder in die gymnasiale Oberstufe nach Darmstadt zu wechseln.
Damit der Weg vom verbundenen Haupt- und Realschulzweig zum Gymnasialzweig lange offen bleibt, werden die Fachcurricula abgestimmt und wird besonders das Sprachlernen harmonisiert. Alle Hessenwaldschüler lernen ab der fünften Klasse Englisch. In der sechsten beginnen die Gymnasiasten mit Französisch oder Spanisch, die Schüler der Förderstufe können ebenfalls eine dieser Sprachen lernen, wenn sie es wollen. Was für die Gymnasiasten Pflicht ist, ist für die Förderstufenschüler freiwillig.
In der neunten Klasse können sich die Hessenwaldschüler ab nächstem Schuljahr für eine weitere Fremdsprache entscheiden. Wer in der sechsten Klasse Französisch gewählt hat, kann dann auch Spanisch lernen und umgekehrt.
Der Wahlpflichtunterricht wird von zwei auf vier Wochenstunden ausgebaut, damit die Schüler noch individueller gefördert werden und ihre Interessen im Unterricht noch stärker berücksichtigt werden können.
Das neue Ganztagskonzept, das gegenwärtig unter Leitung von Oberstudienrätin Anja Reuter erarbeitet wird, hat nicht nur eine Rhythmisierung der Schultage zum Ziel, es wird auch dazu führen, dass die Hessenwaldschüler künftig weniger Hausaufgaben mit nach Hause bringen.

Wenn der Neubau in zwei Jahren fertig ist, kommen die neuen Konzepte dann voll zur Entfaltung. Durch die Bildung von Jahrgangsteams wird nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Lehrern gestärkt, sondern auch das Miteinander zwischen den einzelnen Klassen und den Zweigen. Schulleiterin Ute Simon-Nadler: „Wir schaffen eine Schule, die den individuellen Bedürfnissen von Schülern und Eltern Rechnung trägt, optimale Bildungschancen bietet und dafür sorgt, dass die Hessenwaldschüler künftig noch besser in ihrer Entwicklung gestärkt werden.“


Veröffentlicht am: