Captain Jack Sparrow, große Gefühle und wehmütige Abschiede



Von seinen Schülern herzlich verabschiedet - Englisch- und Chemielehrer Ralph Zimmer. Foto Roland Lörzer

Erzhausen/Weiterstadt (Lör) „Gestrandet“ war keiner der Hessenwaldschüler, die bei der Abschlussfeier im Erzhäuser Bürgerhaus einen Hauch von Sonne, Sand, Palmen und Meer auf die Bühne zauberten. Vielmehr feierten sie ihren Hauptschul- und Realschulabschluss und die Gymnasiasten freuten sich über den baldigen Übertritt in die Oberstufe. So hatten die beiden Regisseurinnen aus Irland, Lisa Hayes und Joanne Quinn, keine Mühe, das Bürgerhaus mit Charme, Humor und Herzlichkeit, Musik und Tanz, überzeichneten Szenen aus dem Schulleben und großen Gefühlen zu erfüllen. Und doch rieb sich so mancher immer wieder die Augen.

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen – Wurzeln und Flügel.“ Stellvertretender Schulleiter Andreas Rech ist überzeugt, dass die Hessenwaldschule dieses Goethewort in die Tat umsetzt und es im Mittelpunkt der Arbeit steht.
Zum Motto „Gestrandet“ fiel dem stellvertretenden Schulleiter eine aktuelle Figur ein Captain Jack Sparrow – der Held aus Fluch der Karibik. „Ein Mensch, der immer sein Ziel verfolgt, Kapitän der Black Pearl zu werden“, trug Andreas Rech vor. Genau das wünschte er den Schülern auch - „dass ihr alle Ziele und Träume habt, die ihr verwirklichen wollt“. Das fange mit dem Schulabschluss an und gehe mit der Ausbildung und der weiteren Lebensgestaltung weiter. „Wenn es notwendig ist, dann müsst ihr auch einmal ein Schiff kapern – unangenehme und risikofreudige Entscheidungen gehören ebenfalls zu eurem weiteren Leben“, so der erfahrende Pädagoge. Wichtig seien auch Freundschaften. Wie Sparrow sich auf seine Freunde habe verlassen können, solle es auch bei den Schülern sein.
Beeindruckt zeigte sich Andreas Rech von Schülersprecher Berkan Taskiran und von Selin Yildirim. Am Tag des offenen Unterrichts hatten sie die Hessenwaldschule als große Familie beschrieben, in der sich die Schüler besonders wohlfühlen würden. „Ich bin stolz, hier zur Schule zu gehen“, erklärte Selin.
Gefreut hat sich der stellvertretende Schulleiter auch über die Aussagen von Schülerinnen des Schuldorfs Bergstraße, die an der Hessenwaldschule und sieben weiteren Schulen hospitierten. Hier stellten sie eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts zwischen Lehrern und Schülern fest und fanden es beachtlich, dass kein Schüler verloren gegeben werde. Vielleicht gab es deshalb so viele Umarmungen von Lehrern und Schülern auf der Bühne des Bürgerhauses, die so manchen Zuschauer überraschte.
Aber nicht nur die Rede des stellvertretenden Schulleiters beeindruckte die Schüler und ihre Eltern. Das galt auch für das bunte Programm, das Lisa Hayes und Joanne Quinn mit Schülern und Lehrern eingeübt hatten. Unterstützt wurden die Irinnen von Eva Papadaki, die zusammen mit ihrem Kurs für die Kulisse sorgte, von Inga Walther, von Musiklehrer Dieter Pritzl und dem für die Technik zuständigen Markus Käfer.
Zu den schulbesten Schülern zählen die Gymnasiasten Johanna Weyersbach, Anton Beuß, Hannah Sophie Kuhn, zu den besten Realschülern Aicha Nadim, Stefanie Thoma, Sarah-Lena Brandenstein und Carolina Michelle Madrigal. Den besten Hauptschulabschluss legte Jörn Plodeck hin.
Mit besonders herzlichem und lautstarkem Beifall wurde der sowohl im Kollegium als auch bei den Schülern besonders beliebte und geschätzte Lehrer Ralph Zimmer bedacht. Er stand vermutlich zum letzten Mal auf der Bühne im Bürgerhaus. Denn er geht Ende des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand.

Eine Bildergalerie finden Sie HIER




Veröffentlicht am: