Koreanische Pädagoginnen streben Partnerschaft mit HWS an



Schulrätin Ji Yoon Choi, stellvertretender Schulleiter Andreas Rech, Su Ja Pak, Eva Papadaki, Sung Ha Han, Katrin Beilner und Gi-Chong Lee schauen einen Plan der neuen Hessenwaldschule an. Fotos Roland Lörzer

Weiterstadt (Lör)  Die koreanische Schulrätin Ji Yoon Choi und die Lehrerinnen Gi-Chong Lee,Suk Ja Pak und Sung Ha Han wollen zusammen mit stellvertretendem Schulleiter Andreas Rech von der Hessenwaldschule eine Schulpartnerschaft aufbauen. Die Pädagoginnen besuchen das Haus an der Wolfsgartenallee zehn Tage lang, sammeln Eindrücke und Anregungen für den eigenen Unterricht in ihren Schulen in der Provinzhauptstadt Jeonju im Südwesten der koreanischen Halbinsel. Die Stadt hat etwa 700000 Einwohner. Am Austausch beteiligt sind zwei Lehrerinnen der Hessenwaldschule - Eva Papadaki und Katrin Beilner. Sie betreuen die koreanischen Lehrerinnen und nehmen sie mit in ihren Unterricht.

„Unsere Schüler sind nicht glücklich“, bringt es die Schulrätin auf den Punkt. Der Konkurrenzdruck an den südkoreanischen Schulen gehe so weit, dass Selbstmorde immer wieder vorkommen. „Unser Schul- und Erziehungssystem befindet sich in einer tiefen Krise“, macht die Pädagogin keinen Hehl aus der Situation.

In der Provinz gibt es 120 innovative Schulen, die weg wollen von den üblichen Multiple-Choice-Tests und die die Pädagogik der Hessenwaldschule, der Helene-Lange-Schule und die Waldorfpädagogik in den Unterricht einbauen möchten. Sie wollen weg vom lehrerzentrierten Unterricht hin zu einem schülerorientierten.

Das hat nicht nur den traurigen Hintergrund einer relativ hohen Selbstmordrate bei Schülern, sondern auch den, dass die koreanische Gesellschaft immer älter wird. Wie in Deutschland kommen wenig Babys zur Welt. Deshalb werden Kinder immer wertvoller. Schulamtsleiter Kim Seung-Hwan und Ji Yoon Choi setzen sich dafür ein, dass sie kreativ lernen, problemlösendes Denken erlernen, Zeit haben, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, und ihnen die Schule Selbstvertrauen gibt. Koreanische Schüler sollen zukünftig vermehrt in andere Länder reisen und zu Weltbürgern werden.






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