Lehrerin mit Leib und Seele



Schulleiterin Ute Simon-Nadler (von links), Rektorin Renate Heffe, stellvertretender Schulleiter Benno Moosmüller und Rektorin Petra Stiller verabschiedeten Gudrun Möschl (in der Mitte)  Foto Roland Lörzer
Weiterstadt (Lör)  An der Hessenwaldschule vollzieht sich ein Generationswechsel. Mit der Personalratsvorsitzenden Gudrun Möschl ging eine beliebte, nachweislich erfolgreiche und engagierte Pädagogin in den wohlverdienten Ruhestand.

Fast 40 Jahre lang prägte Gudrun Möschl das Lehren und Lernen an der Hessenwaldschule. Sie brachte hier den Großteil ihres Lebens ein, war Lehrerin mit Leib und Seele und führte Generationen von Jugendlichen zu erfolgreichen Abschlüssen. Vielfach unterrichtete sie die Kinder ihrer ehemaligen Schülerinnen und Schüler und hatte auch dadurch einen besonderen Bezug zu ihren Klassen.
Im Kollegenkreis war Gudrun Möschl so geschätzt, dass sie zur Personalratsvorsitzenden gewählt wurde. Dieses Amt übte sie seit 2006 aus. Schulleiterin Ute Simon-Nadler würdigte die Kompromissfähigkeit der Gräfenhäuserin. Diese habe auch die Beweggründe der Schulleitung gesehen. Sie hob außerdem hervor, dass ihre Klassen immer wohlerzogen waren und es keine Konflikte gab.
Die Schüler erlebten Gudrun Möschl als engagierte und gerechte Lehrerin. Sie genoss größte Hochachtung, Respekt und Zuneigung.  Als sie mit einer halben Stelle zur Grundschule Gräfenhausen abgeordnet war, führte sie ihre vierte Klasse auf Drängen der Eltern an der Hessenwaldschule weiter. Möschls Klasse wechselte geschlossen an die kooperative Gesamtschule an der Wolfsgartenallee.
Nicht nur im Klassenzimmer, in der ganzen Schule legte sie Wert auf Sauberkeit und Ordnung ein. Als Biologin hatte sie ein großes Herz für Tiere. Wenn im Lehrerzimmer Vögel nisteten und brüteten, standen die Tiere unter ihrem besonderen Schutz. Da wagte es keiner, den Nistplatz zu verlagern - weder Kollegen, Hausmeister noch die Schulleitung. Gudrun Möschl besitzt eine natürliche Autorität, die auf Disziplin, Intellekt, Einfühlungsvermögen und Humor gründet. Für ihre Schüler war sie immer ein Vorbild.
Umrahmt wurde die Abschiedsfeier in der Schule von Musiklehrer Dieter Pritzl, Sängerin Katarina Ott (G 9b), Cellistin Helene Hofmann (G 7b) und Drummerin Laura-Marie Brandenstein. Die vier Musiker erfreuten die Festgäste mit Weisen von Mozart und dem Bob-Dylan-Song „Forever young“. Die ehemalige Personalrätin Renate Schneider und die amtierende Vertreterin des Kollegiums, Sarah Melching-Feldmann, verabschiedeten Gudrun Möschl mit wehmütigen, aber auch in die Zukunft weisenden Worten. Wie Schulleiterin Ute Simon-Nadler erinnerten sie an den Schicksalsschlag, dem Gudrun Möschl am ersten Tag ihrer Pensionierung ausgesetzt war, als ihr Mann verstarb. Schneider und Melching-Feldmann sprachen die Trauer an, die jedem Abschied innewohnt, aber auch den Zauber eines jeden Anfangs.
In ihrer Abschiedsrede machte Gudrun Möschl aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Sie habe immer gerne an der Hessenwaldschule gearbeitet und gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Noch immer fühle sie sich vom Kollegium unterstützt und freue sich, mit den Kollegen in Kontakt zu bleiben. Im zweiten Jahr nach Entstehung der Hessenwaldschule sei sie nach Gräfenhausen gekommen, und gehe jetzt, kurz bevor der Neubau begonnen werde. Bei der Einweihung der neuen Schule möchte Gudrun Möschl natürlich dabei sein.

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