Dank Erasmus - Europa zu Gast an der Hessenwaldschule



Das Europaparlament besuchten die Erasmus-Austauschschüler neben vielen anderen Institutionen und Firmen. 


Weiterstadt   Aus der Slowakei, der Türkei, Litauen und Griechenland kamen 32 Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer an die Hessenwaldschule, um gemeinsam mit ihren deutschen Partnerinnen und Partnern am Projektthema „Berufsorientierung und Lebensplanung in einer bewegenden Realität“ zu arbeiten. Naheliegend war es da, sich mit den beruflichen Schulen und dem deutschen „Dualen Ausbildungssystem“ zu beschäftigen, das in Europa einzigartig ist.

Während die Gäste ihre landestypischen beruflichen Schulen präsentierten, stellten die Hessenwaldschülerinnen und - schüler das „Duale Ausbildungssystem“ und das „Duale Studium“ vor. Unterstützt wurden sie am Dienstagvormittag von dem Zimmermann-Meister Ulrich Ries und von der Malermeister-Gattin Heike Horn, beide aus Gräfenhausen. Sie erzählten aus den Erfahrungen in ihren Handwerksbetrieben, zeigten Fotos und einen Film. Auch Peter Schima, ehemaliger Schüler der Hessenwaldschule, präsentierte seine „Duale Ausbildung“, die er zurzeit bei der Gemeindeverwaltung Erzhausen absolviert. Außerdem besuchte die Gruppe die Heinrich-Emmanuel-Merck-Schule. Dort wurden sie herzlich von Schulleiter Peter Schug, vom stellvertretenden Schulleiter Gerald Hubacek und vom Abteilungsleiter Andreas Voigtländer empfangen. So konnten sie direkt vor Ort die Arbeit an beruflichen Schulen kennenlernen. Nach der ausführlichen Vorstellung des Systems hatte die Gruppe die Möglichkeit, in Unterrichtsstunden zu hospitieren. Der Kiosk der Heinrich-Emmanuel-Merck-Schule hatte anschließend sogar ein Mittagessen für alle vorbereitet.

Exkursionen in landestypische Betriebe gehörten auch zum Programm der Erasmus-Gruppe. So machten die Vertreterinnen und Vertreter eine eindrucksvolle Werksbesichtigung bei „Opel“ in Rüsselsheim.

Die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten in Darmstadt, „Eumetsat“, war ein weiteres Exkursionsziel. Die von dem leitenden Mitarbeiter Conrad Jackson vorbereitete Besichtigung war ein Highlight der Erasmus-Woche. So genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine sehr informative Führung und einen Einblick in die Materie. Anschließend hatten sie die Möglichkeit, mit Mitarbeitern des jeweiligen Landes in ihrer Muttersprache das Gehörte und Gesehene zu reflektieren. Dabei erfuhren sie auch etwas über die vielen verschiedenen Berufe, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 23 Nationen bei „Eumetsat“ ausgeübt werden.

Die Nähe zu Straßburg ermöglichte eine weitere interessante Exkursion zum dortigen Europaparlament. Beeindruckt waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der enormen Größe des Plenarsaales. Die kompetente Führung einer Mitarbeiterin führte in die Arbeit des Europaparlamentes ein.

Jeden Tag besuchte die Gruppe nach getaner Arbeit einen Weihnachtsmarkt, der saisonale kulturelle Höhepunkt in unseren Breiten. Frankfurt, Straßburg, Darmstadt und Mainz waren hier die Ziele. Die besondere festliche Atmosphäre dort beeindruckte die Gäste sehr.

Natürlich besuchten sie auch die Hessenwaldschule. Den ersten Tag ihres Aufenthaltes, den Dienstag- und den Freitagvormittag, verbrachten sie dort. Begrüßt wurden sie zunächst mit einem „Ei Gude-wie?“ von Schulleiter Markus Bürger. Bürgermeister Rainer Seibold aus Erzhausen und Bürgermeister Ralf Möller aus Weiterstadt waren gekommen und hießen die europäischen Delegationen willkommen. Auch der Arbeitskreis Städtepartnerschaften Weiterstadt und der Partnerschaftsverein Erzhausen waren durch Jürgen Merlau, Hubertus Riedl und Hermann-Josef Hoffsümmer vertreten.

Man hatte sich etwas Besonderes zum Empfang der Gäste ausgedacht. Lehrer Markus Käfer hatte mit seinem Wahlpflichtkurs in den vergangenen Wochen einen Wegweiser zu den Partnerschulen der Hessenwaldschule und zu den Partnerstädten Erzhausens und Weiterstadt gebaut, der nun eingeweiht wurde. Die Schulband unter der Leitung des Lehrers Jonas Oberle gestaltete den musikalischen Rahmen. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Die beiden Lehrerinnen Katrin Beilner und Rosi Sennhenn hatten mit der Klasse 8e ein Buffet gezaubert, das es mit jedem Caterer aufnehmen konnte. Sie servierten Fingerfood aus den verschiedenen Ländern unserer Partnerschulen und Partnerstädten und dazu Getränke.

Am Nachmittag schmückten die Erasmus-Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Hessenwaldschul-Weihnachtsbaum, der in der Mitte des Foyers leuchtet. Die Gäste hatten eigens Weihnachtsschmuck aus ihren Ländern mitgebracht.

Ein weiterer kultureller Höhepunkt war am Ende des Tages der Auftritt der Garde Erzhausen. Die Tänzerinnen, die Elternsprecherin Jessica Schöpker trainiert. beglückten die Zuschauerinnen und Zuschauer mit zwei professionell vorgetragenen Tänzen.

Am Samstagvormittag verabschiedeten sich die Gäste wieder. Das ein oder andere Tränchen wurde vergossen, hatte man doch sehr intensive Tage miteinander erlebt. Aus Projekttreffen sind Freundschaftstreffen geworden. Da war es auch selbstverständlich, dass die Schülerinnen und Schüler in den Familien der Hessenwaldschülerinnen und -schüler untergebracht wurden. So wächst Europa zusammen!

Petra Stiller, Koordinatorin des Projektes




Der Wegweise, den Hessenwaldschüler für das Erasmus-Projekt bauten. Fotos Roland Lörzer




Die Bürgermeister Ralf Möller und Rainer Seibold hießen die Erasmus-Gäste herzlich willkommen.




"Ei Gude wie" - Schulleiter Markus Bürger bei der Begrüßung der Erasmus-Gäste.




Toller Auftritt der Schülerband.




Das Tanzbein schwangen die Mädels der Erzhäuser Garde. 




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