Hessenwaldschule hilft Haiti


Sie hatte die Idee: Regina aus der V 9 wollte den Erdbebenopfern auf Haiti helfen. Nach Rücksprache mit Schulleiterin Ute Simon-Nadler kam eine großangelegte Aktion zustande. Fotos Sieglinde Rösner, ADRA

Hessenwaldschule hilft Haiti
Schüler packen 6000 Hygienebeutel und entlasten ADRA-Mitarbeiter

Weiterstadt   Die etwa 700 Schülerinnen und Schüler der Hessenwaldschule packten am 22. Januar Hilfsgüter für die Menschen in Haiti zusammen. Die 6000 Gebinde mit Hygienemitteln wurden nach Port au Prince geflogen und dort so schnell wie möglich an die Menschen verteilt, die unter freiem Himmel oder unter notdürftigen Plastikbahnen leben müssen. Die Hälfte der Gebinde enthält eine Zusammenstellung für Erwachsene, die anderen 3000 sind auf den Bedarf von Babys und Kleinkindern abgestimmt.

Das Umpacken in Deutschland erleichtert den überlasteten Helfern in Haiti die Arbeit ganz wesentlich, denn sie müssen nicht tagelang sortieren und können direkt in die Verteilung gehen. Jeder Sack enthält Seife, Handtücher, Waschlappen, Zahncreme und Zahnbürste, einen Kamm und eine Haarbürste; für die Kleinkinder eine Pflegecreme. Zur Gesamtlieferung gehört auch noch Waschpulver, eine leistungsfähige Wasseraufbereitungsanlage und drei 4000-Liter-Wassertanks. Diese Ausrüstung wird dringend benötigt, um in den jetzt entstehenden Zeltlagern die Gesundheit der obdachlos gewordenen Menschen zu gewährleisten.

Die Idee zu dieser Aktion kam von einer Schülerin der Hessenwaldschule - von Regina aus der V 9, die den Erdbebenopfern auf Haiti helfen wollte. Sie regte an, man könne doch Hilfspakete packen und nach Haiti schicken. Schulleiterin Ute Simon- Nadler griff den Gedanken auf und wies darauf hin, dass man nur in der Zusammenarbeit mit einer Hilfsorganisation eine solche Aktion sinnvoll gestalten könne. Die 16-jährige Schülerin fragte sich in Weiterstadt durch und stieß auf die Hilfsorganisation ADRA Deutschland. Dort war man gerade dabei, große Mengen an Hygieneartikeln zu besorgen. Die Lieferung derartiger Mengen war für den Weiterstädter Metro-Markt eine gewaltige Herausforderung. Nur in der schnellen und professionellen Zusammenarbeit mit den Märkten in Frankfurt und Wiesbaden, die ihre Lager und Regale völlig räumten, konnten sie die notwendigen Waren zusammenstellen. Die Geschäftsführung der Metro sorgte für den Transport der Hilfsgüter in die Schule. Für die Logistik und sachgerechte Durchführung der Aktion stellte Metro sogar ihre Auszubildenden bereit.

Für die Schüler, die am 22. Januar bis 17 Uhr Hygienebeutel packten, war es ein beeindruckendes Erlebnis, in dieser Weise direkt mithelfen zu können, dass Menschen lebensnotwendige Hilfe erhalten. "ADRA dankt allen Helfern und den verantwortlichen Entscheidungsträgern für die tatkräftige Unterstützung", heißt es in einer Presseerklärung der Organisation.



In der Aula und in Klassenräumen stapelten sich die Hilfsgüter für Haiti. Schulleiterin Ute Simon-Nadler (zweite von links) gab grünes Licht für die großangelegte Hilfsaktion in der Hessenwaldschule und die rund 700 Schüler halfen mit.