Geldpreis für G 7b


Freuen sich über den Geldpreis der Bundeszentrale für politische Bildung: die 24 Schüler der G 7b der Hessenwaldschule. Foto Roland Lörzer

So sehen Sieger aus

Klasse G 7b gewinnt Preis bei Schülerwettbewerb der Bundeszentrale

Weiterstadt (Lör) Rund 50.000 Jugendliche aus ganz Deutschland und Österreich nahmen am Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung teil, die 24 der 7 b im gymnasialen Zweig der Hessenwaldschule (HWS) gewannen jetzt einen Geldpreis in Höhe von 250 Euro. Die 13-Jährigen produzierten zusammen mit Klassenleiter Roland Lörzer eine Talkshow zum Bürgerkrieg in Sri Lanka. Jana Knauf und Luca Bartolotta führten im Stil von Anne Will durch das Programm der HWS-Newstime. „Die Jury war beeindruckt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeszentrale.

Endlich können die Dreharbeiten starten. Leonard Grothues gibt das Zeichen für die Kameraleute Hassan Al-Turany, Lukas Brust und Peter Schweigert. Vier Wochen lang hatten sich die Schüler mit dem Bürgerkrieg auf Sri Lanka beschäftigt, wo sich Singhalesen und Tamilen jahrzehntelang bitter bekämpften – bis vor einem Jahr, als sich die tamilische Minderheit endgültig geschlagen geben musste. Das Ziel, sich ein Territorium zu sichern, erreichten die Tamilen nicht. Massenflucht, Lager mit unmenschlichen Zuständen, Mord, Vergewaltigung, Hunger und Seuchen warteten auf Tausende und Abertausende. Das Schicksal der Flüchtlinge rührte die Klasse besonders, weil sich ein Schüler tamilischer Abstammung in ihren Reihen befindet: Arun Anandakrishnarajah.
Arbeitsgruppen wurden gebildet: das Umfrageteam, dessen Mitglieder sich stundenlang vor Lebensmittelgeschäfte, Metzgereien und Banken stellte, an mancher Haustür klingelte und sogar tamilische Flüchtlinge in Frankfurt interviewte; die Redaktion und die Regie, das Helferteam, die Technik, das Design- und Make-up-Team. Die Rollen wurden verteilt, die Interviews eingeübt, das Studio mit Hilfe der Möbel aus dem Lehrerzimmer in der Mensa eingerichtet.
Jetzt endlich ist es soweit: Nach Leos Zeichen laufen die Kameras, die die Eltern der Schüler freundlicherweise zur Verfügung stellten, und Jana kündigt die Sendung lebendig an: „Herzlich willkommen bei HWS-Newstime!“ Arun spielt einen tamilischen Freiheitskämpfer, Hassan den singhalesischen Botschafter in Deutschland, Max Wolter einen kritischen Journalisten, Lea Baumgarten überzeugt als Wissenschaftlerin und Katarina Ott als Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Nahezu zwei Schultage dauern die Dreharbeiten, Freitag Nachmittag um 15 Uhr ist endlich alles im Kasten. Das Technik-Team schneidet das Material zusammen, spielt weitere Filme und Bilder ein und brennt das Ergebnis auf DVD. Die Klasse verfasst ein Begleitschreiben, in dem das Projekt beschrieben wird – und fertig ist der Wettbewerbsbeitrag.

2259 Projekte wie dieses landeten bei der Bundeszentrale. Die Jury aus Fachlehrkräften und Mitarbeitern des Kultusministeriums hatte alle Hände voll zu tun, um all diese Beiträge zu bewerten. Der angesehene Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, möchte wichtige Themen in die Schulen hinein tragen, methodische Anstöße geben und so die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstützen.
(Schuljahr 2010/2011)