Damit sich Hessenwaldschüler noch wohler fühlen



Anja Dill von der SV und Schülersprecherin Selin Yildirim (rechts) unterzeichnen den Vertrag zwischen dem Landkreis und der Hessenwaldschule. Stellvertretender Schulleiter Andreas Rech und Schulleiterin Ute Simon-Nadler haben die Vereinbarung auf den Weg gebracht. Foto Roland Lörzer

Weiterstadt (Lör)   Wer fit für's Leben werden will, muss sich auch mit Nachhaltigkeit befassen – ein Thema, das an der Hessenwaldschule seit zwei Jahren im Zentrum der Überlegungen steht. Wie schaffen es Lehrer und Schüler, weniger Energie zu verbrauchen, weniger Müll zu produzieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sich alle in der Schule wohler fühlen? Der Landkreis Darmstadt-Dieburg bietet Schulen ein Modell an, das genau diese Ziele verfolgt. Schulleiterin Ute Simon-Nadler, ihr Stellvertreter Andreas Rech und Schülersprecherin Selin Yildirim unterzeichneten eine Vereinbarung für eine saubere und ressourcenschonende Schule. Holger Gehbauer, Technischer Betriebsleiter des Da-Di-Werkes, erläuterte das Vorzeige-Projekt des Landkreies in der Hessenwaldschule.
Schultoiletten sorgen oft für Frust: bei den Schülerinnen und Schülern, die sie benutzen wollen, aber auch beim Schulträger, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die Schultoiletten sind oft verschmutzt und werden häufig beschädigt. "Auf der Suche nach Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, wurde deutlich, dass häufigeres Putzen nicht nur für Sauberkeit sorgt, sondern auch die Anzahl von Beschädigungen zurückgeht", so Holger Gehbauer, technischer Betriebsleiter des Da-Di-Werkes bei einem Besuch der Hessenwaldschule.
Im Jahr 2011 sei deshalb im Da-Di-Werk die Idee entstanden, die Problemlage in eine Situation umzuwandeln, von der alle profitieren“, so Gehbauer.
In zwei Modellprojekten bot das Da-Di-Werk Schulen an, eine weitere Reinigungskraft für drei Stunden am Tag einzusetzen, wenn die Schule sich im Gegenzug dafür stark machte, an anderer Stelle Ressourcen zu sparen. Die Forderungen: Weniger Abfall produzieren, Müll trennen, Heizenergie und Strom sparen, aber auch selbst mit anpacken - etwa im Außenbereich aufräumen oder sich in Projektgruppen mit Natur- und Umweltschutz zu beschäftigen.
Schuldezernent Christel Fleischmann weiß, dass noch mehr dahinter steckt: „Im Vordergrund geht es natürlich darum, Vandalismus zu reduzieren und dabei Ressourcen zu schonen. Ganz nebenbei verbessern wir aber auch das Lernumfeld für die Schülerinnen und Schüler. Jeder Euro, der nicht für Reparatur- oder Reinigungsarbeiten gebraucht wird oder im Bereich Energie und Abfall eingespart werden kann, kann dafür verwendet werden, die Schule noch besser auszustatten und sie für alle zur Wohlfühl-Schule zu machen“, wird Fleischmann in einer Presseerklärung des Landkreises zitiert.
Was mit zwei Modellprojekten begann, wurde nun auch mit der Hessenwaldschule vertraglich vereinbart: Die Schule verpflichtet sich, beispielsweise Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Restmüll durch Mülltrennung zu reduzieren. Das Da-Di-Werk stellt die nötigen Hilfsmittel dazu bereit und garantiert, dass eine Reinigungskraft drei Stunden am Tag für saubere Sanitäranlagen sorgt. Durch die Einsparung von Energiekosten kann diese zusätzliche Putzkraft mit Mitteln in Höhe von 12 000 Euro im Jahr finanziert werden. Das Angebot, eine solche Vereinbarung zu treffen, richtete das Da-Di-Werk an alle Schulen mit mehr als 300 Schülerinnen und Schülern. Von den 28 angeschriebenen Schulen, beteiligen sich inzwischen 20 an dem Projekt.
Nach der letzten Schulstunde wird künftig kontrolliert und dokumentiert, ob die Schülerinnen und Schüler sich an die Vorgaben gehalten haben. Die Reinigungskräfte notieren täglich, ob der Müll richtig getrennt wurde.
Wir haben uns besonders im Hinblick auf den Neubau dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen, und halten das Projekt des Landkreises auch in erzieherischer Hinsicht für besonders wertvoll“, sind sich Schulleiterin Ute Simon-Nadler und und ihr Stellvertreter Andreas Rech einig.


Neun Köpfe - ein Ziel (von links): Holger Gehbauer, technischer Betriebsleiter des Da-Di-Werks, Andreas Rech, stellvertretender Schulleiter, Sozialpädagoge Sören Meisterjahn, Schülersprecherin Selin Yildirim, ihre Stellvertreterin Tracy Mangel, Vertrauenslehrer Ralph Hambitzer, der Projektleiter des Da-Di-Werkes, Hausmeister Dieter Plößer und Sozialpädagoge Jürgen Henrici. Foto Roland Lörzer




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